Exkurs Basisdemokratie

Exkurs: Basisdemokratie

Das grundlegende Ziel der Basisdemokratie ist es, dass Entscheidungen unmittelbar und gleichberechtigt von allen Mitgliedern einer Gruppe (z.B. Einwohner*innen eines Dorfes), also ihrer „Basis“ getroffen werden. Damit ist die Basisdemokratie eine Form der direkten Demokratie, in der alle, die von einer Entscheidung betroffen sind, mitentscheiden dürfen.

Hiermit unterscheidet sich die Basisdemokratie von der repräsentativen Demokratie, die in Deutschland vorherrscht, in der Entscheidungen nur von einzelnen Repräsentant*innen einer Gruppe getroffen werden.

Ein wichtiges Element der Basisdemokratie ist, dass Entscheidungen im Konsens getroffen werden. Das bedeutet, dass hier – im Gegensatz zum Mehrheitsentscheid, den die meisten von uns gewohnt sind – alle mit einer Entscheidung zumindest zu einem gewissen Grad einverstanden sein müssen. Andernfalls wird ein Vorschlag diskutiert und gegebenenfalls abgeändert, indem Bedenken an dem bisherigen Entwurf mit eingearbeitet werden, bis irgendwann alle mit einem Vorschlag einverstanden sind.

Das Gute an einer solchen Entscheidungsfindung ist, dass Minderheiten nicht einfach überstimmt werden können, sondern mit ihrer Meinung genauso gehört werden wie alle anderen auch. Natürlich ist es ab einer gewissen Größe nicht mehr möglich, dass sich alle Mitglieder einer Gruppe (z.B. alle Einwohner*innen des Rheinischen Reviers) treffen, um miteinander zu diskutieren und Entscheidungen zu treffen. In diesem Fall werden aus einer kleineren Gruppe (z.B. aus jeder Nachbarschaft oder jedem Dorf) Delegierte ausgewählt, die das übernehmen. Im Gegensatz zu Repräsentant*innen, die Entscheidungen aus eigenen Überlegungen heraus treffen können, sind Delegierte aber direkt an die Gruppe, für die sie sprechen, gebunden. Im besten Fall wird ihre Rolle auch regelmäßig in der Gruppe weitergegeben.